Kulinarisches

Unser großer Garten bietet immer wieder Gelegenheit zu Anbauexperimenten, denen dann natürlich eine ebensolche Umsetzung in der Küche folgt.

Frisches Gemüse aus dem Garten

Frischkäse

Frischkäse lässt sich sehr einfach selbst zubereiten und abwechselungsreich anrichten. Und er schmeckt richtig lecker. Da er ganz ohne Konservierung auskommt, sollte man ihn innerhalb einer Woche verbrauchen – wenn er überhaupt solang hält!

  • Zutaten Grundrezept:
    250 g Quark (Magerquark oder 20% Fettgehalt)
    125 ml Sahne (1/2 Becher)
    125 ml Schmand (1/2 Becher)
    Salz (reichlich)
  • Zutaten für Kräuterfrischkäse:
    Unser Kräuterbeet

    frische Gartenkräuter nach Geschmack
    frisch gemahlener Pfeffer
    1 Knoblauchzehe
  • Zutaten für Lauchfrischkäse:
    Lauchzwiebeln
    Schnittlauch
    Bärlauch (wenn vorhanden)
  • Zutaten für Chili-Frischkäse mit Rosinen und Mandelblättchen
    Lauchzwiebel(n)
    frische Chilischote(n) aus dem Garten
    1 EL Mandelblättchen
    1 EL Rosinen
    max. 100 ml Apfelsaft
    Koriander, gemahlen
    Kreuzkümmel, gemahlen
  • Zubereitung Grundrezept:
    Alle Zutaten miteinander verrühren und kräftig mit Salz abschmecken (fast schon „versalzen“). Das Salz zieht dabei die Flüssigkeit aus dem Frischkäse. Alles in ein Sieb(-gefäß) geben, das mit einem Tuch (Geschirrtuch, Stoffwindel oder spezielles Käsetuch) ausgelegt wird, und über Nacht im Kühlschrank aufbewahren. Abdecken nicht vergessen. Man kann auch einen Nussmilchbeutel o.Ä. nehmen.
  • Zubereitung Variationen:
    Für die Kräutervariation die Kräuter und den Knoblauch fein hacken, mit dem Frischkäse vermischen und mit Pfeffer abschmecken.
    Für die Lauchvariation die Lauchzwiebeln in feine Ringe, den Schnittlauch in feine Röllchen und den Bärlauch in feine Streifen schneiden und mit dem Frischkäse vermengen.
    Für die Chilivariation die Lauchzwiebel in feine Ringe schneiden, von den Chilischoten die weißen Kerne entfernen (Achtung: ggf. Einmalhandschuhe anziehen) und die Schote(n) fein hacken und die Rosinen im Apfelsaft einweichen. Nun die Mandelblättchen in einer beschichteten Pfanne ohne Fett leicht anrösten bis sie „etwas Farbe annehmen“. Alles mit dem Frischkäse vermischen und mit Koriander und Kreuzkümmel abschmecken.

Kartoffelsuppe

Als Lipperin ist man natürlich irgendwie auch Westfälin und kommt um bodenständige Gerichte nicht herum. Eines unserer besten Beispiele dafür ist diese Westfälische Kartoffelsuppe, die schnell zuzubereiten ist. Ein klarer Vorteil – und schmecken tut sie auch …

  • Zutaten:
    1,5 l Gemüsebrühe (alternativ: Salzwasser)
    3 Lorbeerblätter, 6 Piment- und 12 Pfefferkörner
    1,5 kg mehlig kochende Kartoffeln
    2-3 Zwiebeln
    6-8 Rauchenden (alternativ: Heißwürstchen)
    Frische oder getrocknete Kräuter
    evtl. Peffer und Salz
    evtl. Mehl und Butter zum Binden der Suppe
  • Zubereitung:
    Die Brühe mit den Gewürzen aufkochen.
    Die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden und hinzufügen. 15 Min. kochen lassen.
    Inzwischen die Rauchenden in Scheiben schneiden und in einer beschichteten Pfanne so lange anbraten bis das überschüssige Fett ausgetreten ist. (Der Schritt entfällt bei Heißwürstchen natürlich.) Die Zwiebeln pellen, kleinschneiden und mit den Würstchen im ausgetretenen Fett glasig braten.
    Nun muss man sich entscheiden, ob und wie die Kartoffelsuppe gebunden werden soll. Im Originalrezept wird sie mit einer Mehlschwitze gebunden. Dazu kann man prima das Bratfett benutzen, wenn man das Wurst-Zwiebel-Gemisch mit einer Schaumkelle aus der Pfanne genommen und in die Suppe gegeben hat. Sonst nimmt man herkömmlich 40g Butter und 40g Mehl …
    Wenn die Kartoffeln mehlig genug sind, geht es natürlich auch „schlanker“, indem man – bevor die Wurst in die Suppe kommt – mit einem Kartoffelstampfer oder dem Mixer einen Teil der Kartoffeln zerkleinert.
    Egal: Danach muss nur noch abgeschmeckt werden, je nach Salzgehalt der Würtschen. Als frische Kräuter eignen sich die Klassiker Petersilie und Schnittlauch immer, aber auch Thymian oder Majoran/Organo sich denkbar. Getrocknete Kräuter gehen natürlich ebenso. Da kommt alles in Frage, was auch gut zu Bratkartoffeln oder Kräuterbutter genommen werden kann. Einfach ausprobieren!
  • Tipp:
    Sollte die Suppe durch die Würstchen salziger als gewünscht sein, lässt sich das durch Zugabe von Wasser – schmackhafter durch Sahne – ausgleichen.

Paprikaschiffchen

Die Paprikas in unserem Gewächshaus werden nicht so groß, wie die, die man üblicherweise kaufen kann. Aber lecker sind sie auf jeden Fall. Und gut verabeiten lassen sie sich auch.

Eines unserer Lieblingsrezepte sind die Paprikaschiffchen, die auf einem flachen Tomatensee „schwimmen“. Das Gericht kann mit einer vegetarischen Füllung und/oder mit Hackfleisch zubereitet werden.

  • Zutaten Paprikaschiffchen vegetarisch:
    4 – 6 rote Paprikaschoten (alternativ: Spitzpaprika)
    200 g Schafskäse
    ca. 100 g Frischkäse (alternativ: Crème Fraîche oder Sahne)
    2-4 Knoblauchzehen
    1 El Tomatenmark
    Schafskäsegewürzmischung (alternativ: Gyros- oder Pizzagewürz)
    Salz, Pfeffer
  • Zutaten Paprikaschiffchen mit Hackfleischfüllung:
    4 – 6 rote Paprikaschoten (alternativ: Spitzpaprika)
    300 g Hackfleisch, gemischt
    1 Zwiebel
    1 Ei
    2-4 Knoblauchzehen
    2 El Paniermehl (alternativ 1/2 in Wasser eingeweichtes Brötchen vom Vortag)
    Schafskäsegewürzmischung (alternativ: Gyros- oder Pizzagewürz)
    Salz, Pfeffer
  • Zutaten Tomatensee:
    Frische Tomaten, in Stücke geschnitten (ggf. vorher häuten, alternativ: 1 – 2 Dosen stückige Tomaten)
    1 – 2 Knoblauchzehen
    Schafskäsegewürzmischung (alternativ: Gyros- oder Pizzagewürz)
    Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker
    etwas Olivenöl
  • Zubereitung:
    • Für den Tomatensee eine ausreichend große Auflaufform (oder zwei, wenn beide Varianten gekocht werden sollen) mit etwas Olivenöl einfetten. Die kleingeschnittenen frischen Tomaten mit den kleingeschnittenen oder gepressten Knoblauchzehen sowie den Gewürzen verrühren und in die Form(en) geben. Die Prise Zucker soll dabei die Säure der frischen Tomaten ausgleichen.
      Bei Dosentomaten etvl. etwas Flüssigkeit abgießen.
    • Die Paprikaschoten der Länge nach halbieren, den Stiel, die weißen Häutchen und die Kerne entfernen und waschen. Auf den „See“ setzen. Dabei evtl. vorsichtig (!) an der Unterseite gerade schneiden, damit sie besser stehen. Wer mag, legt die Paprika sternförmig in die Form oder in einem anderen Muster.
      Den Backofen auf 215° C vorheizen.
    • Für die vegetarische Variante die Knoblauchzehen kleinschneiden oder pressen und alle Zutaten miteinander verrühren. Dabei nur so viel Frischkäse hinzufügen, dass eine streichfähige Masse entsteht. Damit die Hälften gleichmäßig füllen. (Tipp: wenn von der Füllung etwas übrig bleibt, schmeckt sie gut als Dipp oder Brotaufstrich.)
    • Für die Hackfleischfüllung die Zwiebel und die Knoblauchzehen würfeln und alle Zutaten vermischen, abschmecken und die Hälften damit ebenfalls gleichmäßig füllen. (Tipp: wenn etwas von der Füllung übrig bleibt, kleine „Klöße“ davon rollen und auf den Tomatensee zwischen die Paprikaschiffchen legen.)
    • Wegen der längeren Garzeit des Hackfleischs diese Variante der Schiffchen für 8 – 10 Min. vorab in den Ofen geben. Danach gemeinsam mit den Schafskäseschiffen weitere 20 – 25 Min. garen (ggf. Umluft 200° C).
      Dazu passt ein frischer Salat und Baguette.

Walnusslikör

Im vergangen Jahr hat sich die Walnussernte mal wieder gelohnt! Warum also nicht mal etwas Neues probieren? Ein wirklich gutes Beispiel ist der zum Weihnachstfest 2015 erstmals (und nicht zum letzten Mal) angesetzte Walnusslikör. Hier die „Einzelheiten“:

  • Zutaten:
    500 – 600 g Walnüsse aus dem eigenen Garten
    1 Fl. weißen Rum (evtl. etwas mehr)
    250 ml. Strohrum (80%)
    1 Vanilleschote
    600 ml Wasser
    250 g brauner Kandis
    10 – 12 EL Ahornsirup
  • Zubereitung, Schritt 1:
    Walnüsse knacken und dann ohne Fett in einer beschichteten Pfanne vorsichtig anrösten, dabei die Nüsse immer wieder wenden. Danach abkühlen lassen und in ein großes Glasgefäß geben.  Mit dem Rum aufgießen bis alles bedeckt ist. Gefäß verschließen und ca. 4 Wochen dunkel und kühl stellen.
  • Zubereitung Schritt 2:
    Vanillemark aus der Schote auskratzen und mit Wasser, braunem Kandis und dem Ahornsirup erhitzen bis sich der Zucker auflöst, danach erkalten lassen. Die Walnüsse durch ein Tuch abseihen und die Rummischung mit der Zuckerlösung vermischen, abfüllen und mit einem schöne Etikett versehen oder mit Goldschrift beschriften.
    Es ergibt ca. 1,5 l Likör. Und das Beste: Er kann sofort probiert werden! 🙂

Zucchiniröllchen

  • Zutaten:
    (kleine) gelbe und/oder grüne Zucchini aus dem Garten
    Olivenöl
    Schafskäse
    Bacon
    ggf. passierte Tomaten (Dose) oder frische Gartentomaten
    ggf. frischer Thymian und frischer Rosmarin
  • Zubereitung:
    Die Zucchini in dünne langen Streifen schneiden (Brotmaschine oder Sparschäler) und diese kurz in Olivenöl anbraten, damit sie besser eingerollt werden können. Den Schafskäse in dickere Streifen bzw. Stücke schneiden. Eine flache Aufflaufform mit Olivenöl auspinseln. Backofen auf 225 Grad vorheißen.
    Auf einem Brett einen Streifen Bacon legen, darauf ein bis zwei Zucchinistreifen und mit beidem das Schafskäsestück „einwickeln“ und hochkant in die Auflaufform stellen. Dies entsprechend wiederholen bis die Form gefüllt ist. Wenn „Lücken“ bleiben (sollen), müssen die Rollen mit einem Zahnstocher fixiert werden.
    Die Röllchen nun ca. 15 – 20 Min. im Backofen heiß werden lassen.
    Wer mag, kann die Röllchen auch auf passierte Tomaten setzen oder frische Tomaten fein würfeln und damit den Boden bedecken. In beiden Fällen etwas salzen und pfeffern.
    In die Röllchen können zudem kleingehackte Kräuter mit eingerollt oder diese können zu den Tomaten hinzugegeben werden. Nicht oben auf die Röllchen streuen, da würden sie beim Backen „vertrockenen“.